Seit Adam Smiths Wealth of Nations (1776) gilt Wettbewerb als Motor des Wohlstands. Er sorgt für Innovation, günstige Preise und effiziente Ressourcennutzung – solange gleiche Rechte gelten und der Staat sich zurückhält. Heute erfährt diese Idee neue Zuspitzungen, etwa in der von Donald Trump nahestehenden Tech-Elite, wo vom „Survival of the Richest“ die Rede ist.
Doch das klassische Modell steht seit langem in der Kritik – sozial wie ökologisch. Besonders in Deutschland führte dies zu Konzepten wie der Sozialen Marktwirtschaft oder „dritten Wegen“ zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Ein alternativer Entwurf stammt von Rudolf Steiner (1919): Er forderte Kooperation und Brüderlichkeit in Assoziationen von Produzent:innen, Händler:innen und Konsument:innen.
Der Vortrag beleuchtet unterschiedliche Wirtschaftsmodelle – von Genossenschaften über japanische Keiretsu (japanische Zusammenschlüsse von Unternehmen) bis hin zur Soziokratie – und stellt sie neueren Ideen der Tech-Elite gegenüber. Im Zentrum steht die Frage: Welche Utopien sind wünschenswert, welche realistisch?
Referent Hermann van Boemmel ist Ökonom mit Schwerpunkt internationale Entwicklung und nachhaltiges Wirtschaften.
Die Bürgeruni ist eine Kooperation der Universität Witten/Herdecke (WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale) und der VHS Witten/Wetter/Herdecke.
Der Eintritt kostet 7 € / 5 € (Studierende). Karten sind an der Abendkasse erhältlich.